Fußballroboter Nao Devils beim Robocup in Thailand

21. Oktober 2022

 

Auch die Nao Devils von der TU Dortmund waren in diesem Jahr wieder dabei: Beim Robocup, in diesem Jahr in Bangkok.

 

Roboter, die autonom in verschiedenen Ligen gegeneinander antreten. Ob als gegnerische Mannschaften beim Fußball, in Rettungsszenarien oder im Service – all diese Bereiche kann man beim RoboCup beobachten. Nach einer dreijährigen Pause konnte dieser Wettkampf endlich wieder in Präsenz stattfinden. Dazu sind Teams aus aller Welt nach Thailand gereist und haben mithilfe ihrer Roboter vom 11. bis zum 16. Juli 2022 im BITEC in Bangkok ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt.

 

Auch die Nao Devils von der TU Dortmund waren in diesem Jahr wieder dabei. Bereits seit 14 Jahren nimmt das Team an der Standard Platform League teil – einer Liga, in der jedes Team mit identischen Robotern in Fußballspielen gegeneinander antritt. So bestimmt alleine die Software das Ergebnis der Spiele. Dabei müssen die Roboter autonom handeln, das heißt sobald ein Spiel begonnen hat, entscheiden die Roboter eigenständig, wie sie vorgehen. Programmierer können dann nur noch zusehen.

 

In diesem Jahr wurde der Wettkampf in einem Schweizer Turniersystem ausgetragen. In den ersten beiden Runden konnten sich die Nao Devils dabei sehr erfolgreich mit 8:0 gegen die UT Austin Villa und mit 4:0 gegen die Bembelbots aus Frankfurt behaupten. Bereits in der dritten Runde ging es dann gegen den Bremer Titelverteidiger B-Human ins Rennen. Dieses Spiel ging mit 0:4 leider weniger gut für das Dortmunder Team aus. Durch die hohen Punktzahlen in den vorherigen Spielen konnte das Team in der vierten Runde dennoch eine Wildcard nutzen und musste erst in der fünften Runde gegen die HULKs aus Hamburg antreten. Auch wenn das Spiel sehr abwechslungsreich war, entschieden die HULKs es 2:1 für sich.

 

Danach wurde es jedoch spannend: im Viertelfinale kam es zu einer Revanche, als die HULKs und die Nao Devils erneut aufeinander trafen. Nach dem letzten Spiel konnten die Nao Devils bis zum Viertelfinale noch einige Fehler und Probleme beheben, die zuvor nicht aufgefallen waren. So kam es zu einem sehr spannenden Spiel, in dem es diesmal den Nao Devils gelang, die HULKs 3:2 zu besiegen. Damit war der Platz im Halbfinale sicher. Dort wartete mit dem mehrfachen Weltmeister HTWK Robots aus Leipzig jedoch der nächste anspruchsvolle Gegner und besiegte das Dortmunder Team leider ein weiteres Mal mit 4:0.

 

Im letzten Spiel ging es um den dritten Platz gegen das australische Team rUNSWift. Den Robotern beider Teams war bereits anzusehen, dass sie schon einige Wettkampftage hinter sich hatten. Viele Spielzüge funktionierten beiderseits nicht mehr wie geplant, häufig mussten Roboter aus dem Spiel genommen werden. Dennoch gestaltete sich das Spiel sehr spannend, auch wenn die Nao Devils schlussendlich durch ein unglückliches Eigentor mit dem Ergebnis 0:1 auf dem vierten Platz landeten.

 

Auch wenn das Dortmunder Team keinen Pokal mit nach Hause bringen konnte, war das Turnier vor allem nach der langen Pause ein tolles Erlebnis für alle. Insbesondere konnten durch die Unterstützung der Alumni acht Teilnehmer der Projektgruppe 650 "Antizipierende und taktisch spielende Fußballroboter" an dem Event teilnehmen.

 

Seit April arbeitet die Projektgruppe daran, das Spielverhalten der Roboter zu verbessern. Ein Teil der Gruppe hat erreicht, dass die Roboter bereits viel besser als zuvor erkennen können, ob ihnen ein Gegner oder ein Mitglied des eigenen Teams gegenüber steht. Ein anderer Teil hat das Verhalten der Roboter bearbeitet: so ist zum Beispiel das aktuelle Spielverhalten des Stürmers von der Projektgruppe entwickelt worden. Im direkten Vergleich zu dem German Open Replacement Event, das im April stattgefunden hat, waren eindeutige Fortschritte sichtbar. Die Ergebnisse der eigenen Arbeit bei so einem Event beobachten zu dürfen ist natürlich eine tolle Erfahrung und stärkt die Motivation, während der restlichen Laufzeit der Projektgruppe noch mehr zu bewirken und den aktuellen Stand weiter zu verbessern.

 

Da beim RoboCup von morgens bis abends programmiert und im wahrsten Sinne des Wortes in letzter Sekunde Bugs gefixt wurden, war kaum bemerkbar, dass das Event in einem so weit entfernten Land stattgefunden hat. Im Anschluss an den RoboCup ist die Projektgruppe daher für eine Woche weiter nach Phuket gereist, um dort das Land und die Kultur kennenzulernen und gemeinsam Urlaub zu machen. Auch dort gab es viele tolle Erfahrungen und Erlebnisse, die ohne die Unterstützung der Alumni nicht möglich gewesen wären.