Rede Prof. Krückeberg (Ehrenpromotion Konrad Zuse)

Verehrter Herr Zuse, lieber Kuno, Magnifizenz, Spectabiles, Herr Präsident, meine Damen und Herren.

Die GMD möchte zu diesem besonderen Ereignis ihre herzlichen Grüße, vornehmlich nordrhein-westfälische Grüße, ausrichten. Es ist für uns, die GMD, eine große Freude, hier dabeizusein und ich darf nur zwei Namen nennen, beispielhaft Sie Herr Müller-Böling, Sie Herr Reusch, waren in der GMD tätig und manches mehr ließe sich hier hinzufügen. Ich möchte mit diesen zwei Namen prototypisch die gute menschliche und fachliche Verbindung skizzieren.

Nun ist heute das besondere Ereignis, dir Kuno gewidmet, und so sei mir gestattet, neben den Grüßen der GMD an die Universität Dortmund und die dort tätigen Kollegen auch kurz zu skizzieren, einige kleine Episoden, beginnend mit dem Beginn der 70er Jahre, die die Verbindung zwischen Dir und der GMD und damit auch mir, kennzeichnen. Der Plankalkül. Er wurde noch einmal aufgegriffen und wurde näher ausgearbeitet durch Herrn Joachim Hohmann - es hat auch zu seiner Promotion geführt - und ich erinnere mich an eine Reihe sehr aufgeschlossener Gespräche, die hier dazu führten und auch heute noch ist es so, daß die englische Auflage immer wieder vergriffen ist und nachgedruckt werden muß. Dann war das nächste Thema der Rechnende Raum. Wir haben dann dort eine Brücke geschlagen hin zu Herrn Vollmar, auch das eine interessante Zeit und immer wieder begleitet auch durch Besuch und Diskussion, die nicht nur in der Informatik hängenblieben, sondern die bis in die Philosophie hineingingen. Wie konnte es anders sein, es ergaben sich dann sehr lebhafte, nicht immer spannungsfreie Diskussionen mit Herrn Petri. Spannungsfrei, nicht in dem Sinne, daß die Welt ganz anders gesehen wurde, aber auch wenn man die Welt ähnlich sieht, kann man immer noch zum phragmatischen Status dessen was man tut unterschiedliche Auffassungen haben. Es entstanden zwei Bücher, die Dein Interesse kennzeichneten, doch einmal zu versuchen, dem Ingenieur die Petrinetze besonders nahezubringen. So ganz nebenbei über diese Jahre entstand eine Dokumentation der Unterlagen Deines Lebenswerkes, die auch heute zugänglich ist, für jemanden der geschichtliches Interesse hat, kann also kommen und damit arbeiten. Bei uns in der Bibliothek archiviert.

Nun, ich bin mit meinem Grußwort schon fast am Ende. Ich möchte erwähnen, daß wir auch andere Dinge gemacht haben, die dieses Stichwort Philosophie und Fragen der Intelligenz des Computers aufgreifen, nämlich das Stichwort Schach. Wir haben z. B. einmal einen ehemaligen Schachweltmeister in die GMD geholt und Du selbst hast auch großes Interesse gezeigt, daran Diskussionen anzuschließen. Ich möchte abschließen, diese Fragen und dieses ein wenig auch in die Umgebung, auch in die Umgebung der Künstlichen Intelligenz greifen, dadurch abrunden, daß ich einmal neben die Frage die Schachcomputers ein ganz anderes Thema stelle, nämlich die Frage der experimentellen Musikkomposition mit der Künstlichen Intelligenz ein wenig nachempfundenen Methode. Und ich glaube, ich verlasse den Ernst der Lage und eine Weltlage, die mich auch selbst sehr betroffen gemacht hat, wenn ich aus einer klassischen Phase der Musik zur Zeit Bach’s einige ganz wenige Takte, eine ganz einfache Melodie und auch pianistisch sehr einfach wiedergegeben an den Schluß meiner Grußworte stelle. Es ist ein Stück von Luther komponiert, nachempfunden der Zeit Bach’s und bitte entschuldigen Sie die Schlichtheit, es soll mehr die angestoßene Idee sein, mit der ich meine Worte beende.

[Musikalisches Interludium]