Dekan Prof. Dr. Schwefel zur Begrüßung und Einführung (Ehrenpromotion Konrad Zuse)

Magnifizent, hochvereehrter Herr Zuse, sehr geehrete Damen und Herren,

der Golfkrieg läßt niemanden kalt. Auch nicht die Mitglieder des Fachbereichs Informatik der Universität Dortmund. Seien es die Studenten und Studentinnen, die Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, Lehrende oder Lernende, Ehemalige oder Freunde, auch nicht den heute hier hauptsächlich zu ehrenden. Am vergangenen Samstag war es fast soweit, daß der 1. Dortmunder Informatik-Tag abgesagt oder zumindest verschoben worden wäre. Herr Prof. Zuse wollte sich unter den gegebenen Umständen nicht feiern lassen. Ihm sei angesicht der Ereignisse am Golf nicht zuzumuten, das er gefeiert würde und ich konnte das am Samstag gut nachvollziehen, nachdem dort der Golfkrieg eskalierte.

Am Sonntag gelang es dann doch, Herrn Zuse noch zum kommen zu überreden unter der Voraussetzung, das wenigstens auf die abentliche Feier auf den Empfang im Neubau an der Otto-Hahn-Straße verzichtet würde. Ein Vorschlag der sich mit unserem dann auch deckte. Und so werden wir dann heute ganz schlicht nur den akademischen Akt vollziehen, mit mehreren Szenen und gerahmt von Vorträgen sowie einer außergewöhnlichen musikalischen Darbietung. Fröhlich feiern werden wir also nicht. Der Empfang für heute Abend ist und bleibt abgesagt. Aber die Hände in den Schoß legen das wollen wir auch nicht. Warum auch, wo doch hoffentlich bald nach dem Ende des Krieges wieder Aufbauarbeit im Nahen Osten zu leisten gibt, und das bedeutet mehr Arbeit auch für uns.

Was wir hier und heute tun, gehört zu den ganz normalen akademischen Pflichten, nämlich einen Beschluß des Fachbereichsrates und des Senates der Universität Dortmund zur Ehrenpromotion würdig in die Tat umzusetzen, und auch das gehört zum Alltag, Absolventen die ihr Studium soeben mit Erfolg beendet haben, ihre Diplomurkunden zu überreichen. Das bei solch einer Gelegenheit auch wie ich sehe etliche und viele ehemalige Absolvenen und Kollegen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sich einzufinden pflegen ist nicht etwa unvermeidlich, sondern hochwillkommen. Das hilft allen, uns allen Verbinden aufrechtzuerhalten, neu zu knüpfen oder zu vertiefen. Es gibt ja in einen sol dynamischen Fachbereich wie dem der Informatik immer Neuigkeiten die der Ausbreitung harren und nicht immer in der Zeitung stehen. So hoffen wir, insbesondere bald auf den Start für das Informatik-Centrum Dortmund (ICD). Und so werden wir heute innerhalb der Freundegesellschaft der Universität Dortmund eine eigene Sektion Informatik gründen. Das wird der letzte Teil des Aktes sein. Dazu gibt es das erste Heft eines in Zukunft oder weniger regelmäßig erscheinenden Informationsblattes das Sie hier im Flur in Empfang nehmen können, vielleicht in der Kaffeepause, und zudem wir hoffen, das Sie in Zukunft auch viele Beiträge leisten werden.

Lassen Sie mich nach dieser zumindest am Anfang so ursprünglichen nicht eingeplanten Vorrede nun unser Ehrengäste und Vortragenden begrüßen. Das große Wort zu führen ist heute sowie so nicht meine Aufgabe. Dazu sind berufene da, die zugesagt haben, obwohl sie teilweise unter sehr großter Zeitnot standen und so großer Zeitnot das sie erst noch im Verlaufe der Veranstaltung eintreffen werden, glücklicherweise so eingetroffen sind.

Unserem Rektor, Prof. Müller-Böling und unseren Ehrendoktor, Herrn Prof. Zuse hatte ich eingangs schon begrüßt. Das Frau Anke Brunn, Ministerin für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen abgesagt hat, bedaure ich. Ein großer Fachbereich mit fast 2500 Studentinnen und Studenten mit fast 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind wir nicht nur der größte Informatikfachbereich des Landes, sondern auch der vier größten in ganz Deutschland. Ein solcher Fachbereich hat manchmal auch große Sorgen, große Wünsche, z.B. beim Besetzen oder Wiederbesetzen von Lehrstühlen. Ich kann hier nicht verschweigen, das davon von den zwölfen die wir derzeit haben, nur die hälfte besetzt ist. Erstaunlich finde ich es in diesem Zusammenhang tatsächlich, das Frau Brunn nicht einmal einen Vertreter oder eine Vertreterin zum 1. Informatik-Tag nach Dortmund entsandt hat.

Um so herzlicher begrüße ich Herrn Prof. Krückeberg, den Direktor des Instituts für Methodische Grundlagen der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung Herrn Prof. Händler, Leiter des Bereichs Informatik der Universität Erlangen/Nürnberg, der die Laudatio halten wird Herr Prof. Reith von der Folkwang-Hochschule Essen Herrn Dr. Bodo, Leiter des Bereichs Systemplanung der Siemens-Nixdorf Informationstechnik Herr Prof. Schwärzel, Präsident der Gesellschaft für Informatik (Herr Prof. Krückeberg war sein Vorgänger) Herrn Dr. Marterna, einen dern Spinoff - Unternehmer , offensichtlich noch nicht da, des Fachbereichs Informatik. Diese Spinoff-Unternehmer haben offensichtlich viel zu tun. Herrn Dr. Keunecke, den 1. Vorsitzenden der Gesellschaft der Freunde der Universität Dortmund, auch er wird später kommen Ich begrüße etliche Senatoren und Dekane nicht nur der Universität Dormtund sondern auch der umliegenden Hochschulen aus Hagen und Siegen und woanders her.

Ich begrüße viele viele Gäste aus nah und fern, Freunde und Bekannte von Herrn Zuse, des Fachbereichs Informatik und seiner Mitglieder und last not list begrüße ich die Absolventen, die heute ihre DIplomurkunden erhalten werden und zwar s o wie sie es sich gewünscht hatten aus den Händen von Herrn Prof. Zuse. Unter diesen Absolventen wird obwohl der Fachbereich Informatik hier erst gerade 18 Jahre jung wurde, der 1000. Absolvent, des ist wirklich ein Absolvent keine Absolventin des Studiengangs Informatik Diplom sein, sowie die ersten sieben Absolventen und Absolventinnen des erst 1984/85 zum Wintersemester eingerichteten Studiengangs Angewandte Informatik mit dem Schwerpunkt Ingenieurwissenschaften, kurz auch Ingenierinformaitk genannt. Dieser in Deutschland bisher einmalige Studiengang bringt dreibeinige Absolventen hervor. Ein Bein ist die Informatikausbildung, wie könnte es anders sein. Das zweite ist eine der Ingenieurwissenschaften derzeit entweder Elektrotechnik oder Maschinenbau, in Kürze auch entweder noch Chemietechnik oder Bauwesen und das dritte Bein das ist die Betriebswirtschaftslehre. Auf diesen drei Beinen werden sie und davon sind nicht nur wir am Fachbereich überzeugt, besonders sicher in einer immer komplexer werdenden Arbeitswelt ihren Mann oder ihre Frau stehen können. Und so lassen sie mich ganz zum Schluß heute sogar kleinlaut hinzfügen: In einer hoffentlich bald wieder friedlicheren Welt.

Dankeschön